24.05.2023 | 1 Bild

UNIQA und Karl Landsteiner Gesellschaft: Gesundheitskompetenz und gemeinsame Anstrengungen gegen Antibiotikaresistenzen

UNIQA Veranstaltung Antibiotikaresistenzen © UNIQA - Kudrnofsky

UNIQA hat gemeinsam mit der Karl Landsteiner Gesellschaft die Veranstaltung „Wenn Antibiotika nicht mehr wirken: Resistenzen als globale Gefahr“ im Rahmen des Gesundheitspolitischen Forums initiiert. Im Bild von links nach rechts: Dr. Wolfgang Andiel, Präsident des österreichischen Generikaverbandes und Head External Affairs & Market Access bei Sandoz Österreich / MR Dr.in Susanne Rabady, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin / DIin Dr.in Prof. Christa Wirthumer-Hoche, ehemalige Leiterin des Geschäftsfeldes Medizinmarktaufsicht bei der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) / Ao. Univ. Prof. Dr. Birgit Willinger, Leiterin des Laborbereichs Mikrobiologie am AKH Wien / Dr. Peter Eichler, UNIQA Vorstand Personenversicherung & Asset Management / Dr. Jan Oliver Huber, Leiter des Gesundheitspolitischen Forums und Vorstandsmitglied der Karl Landsteiner Gesellschaft Copyright: UNIQA - Kudrnofsky

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  • UNIQA initiiert mit Karl Landsteiner Gesellschaft Veranstaltung zu Antibiotikaresistenzen
  • 800.000 Infektionen durch antibiotikaresistente Bakterien in europäischen Ländern in 2020
  • Expert:innen verschiedener Fachbereiche informieren über Ist-Stand und Lösungen
  • Health Literacy und Antibiotic Stewardship als wichtigste Gegenmaßnahmen

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  • UNIQA initiiert mit Karl Landsteiner Gesellschaft Veranstaltung zu Antibiotikaresistenzen
  • 800.000 Infektionen durch antibiotikaresistente Bakterien in europäischen Ländern in 2020
  • Expert:innen verschiedener Fachbereiche informieren über Ist-Stand und Lösungen
  • Health Literacy und Antibiotic Stewardship als wichtigste Gegenmaßnahmen


Resistenzen gegen Antibiotika sind ein drängendes globales Gesundheitsproblem, das laut WHO jährlich rund 1,3 Millionen Tote fordert. UNIQA als führende Gesundheitsversicherung engagiert sich über Versicherungsleistungen hinaus bei gesundheitspolitischen Herausforderungen wie diesen. Bei einer von UNIQA gemeinsam mit der Karl Landsteiner Gesellschaft initiierten, gut besuchten Podiumsveranstaltung informierten Expert:innen aus unterschiedlichen Fachbereichen über die aktuelle Situation, notwendige Maßnahmen und mögliche Lösungsansätze (Zusammenfassung als Video).

Umgang mit Antibiotika: Verantwortung liegt bei Ärzt:innen und Patient:innen
„Die Verschreibung und die Einnahme von Antibiotika gegen bakterielle Infektionen ist eine große Verantwortung für Ärztinnen und Ärzte gemeinsam mit Patientinnen und Patienten“, unterstreicht Dr. Jan Oliver Huber, Moderator der Veranstaltung und Vorstandsmitglied der Karl Landsteiner Gesellschaft. Durch einen übermäßigen und falschen Einsatz bei Mensch, Tier und Umwelt steigt die Zunahme der Resistenzen. Krankheitserregende Bakterien können nicht mehr wirksam durch Antibiotika bekämpft werden und an sich harmlose Infektionen dramatische Folgen haben.

UNIQA fördert Health Literacy: Jede:r von uns ist potenziell betroffen
„Wir stehen vor einem veritablen Problem, das großes Leid verursacht, Millionen an Lebensjahren kostet und nicht zuletzt wirtschaftlich sehr teuer ist. Jeder von uns ist potenziell betroffen“, unterstreicht Dr. Peter Eichler, UNIQA Vorstand Personenversicherung & Asset Management. „Als in Österreich führende Krankenversicherung mit rund 1,4 Millionen Kundinnen und Kunden und als Spitalsbetreiber sehen wir die Herausforderung aus zwei Perspektiven. Daher ist es uns ein Anliegen, Verantwortung für alle in Österreich lebenden Menschen zu übernehmen: Durch Informationen und Aufklärung wollen wir einen verantwortungsvolleren Umgang mit Antibiotika fördern. Wenn Veranstaltungen wie diese und gemeinsames Engagement wirksam zur Health Literacy beitragen, dann haben wir schon etwas erreicht.“

Mehr Aufklärung: Gesundheitskompetenz in Bevölkerung stärken
Wie wichtig Health Literacy, Gesundheitskompetenz, ist, veranschaulichte zuletzt das Ergebnis der EU-weiten Umfrage, Spezial Eurobarometer 522: Demnach glaubt die Hälfte der Österreicher:innen fälschlicher Weise, dass Antibiotika gegen Viren wirken. Entsprechend oft sehen sich Ärzt:innen mit der Forderung von Patient:innen konfrontiert, ein Antibiotikum zu verschreiben – auch bei viral bedingten Erkältungskrankheiten. Patient:innen müssen verstehen, warum sie ein Medikament bekommen – oder eben nicht. „Wir sehen deutlich: Je höher der Verbrauch, desto höher die Resistenzentwicklung“, betont Ao. Univ. Prof. Dr. Birgit Willinger, Leiterin des Laborbereichs Mikrobiologie am AKH Wien.

Essenzielle Maßnahmen: Antibiotic Stewardship und Prävention
„Mehr als 800.000 Infektionen sind 2020 durch antibiotikaresistente Bakterien in den europäischen Ländern aufgetreten, mehr als eine Million verlorene Lebensjahre sind zu verzeichnen“, veranschaulicht Willinger. Als wesentliche Gegenmaßnahme gilt Antibiotic Stewardship, ein breit und interdisziplinär angelegtes Konzept für einen verantwortungsvollen, zielgerichteten Einsatz von Antibiotika. Das Augenmerk sollte weiters auf der Prävention, dem Vermeiden von Infektionen, liegen – durch richtige Handhygiene und dem regelmäßigen Screening bestimmter Risikogruppen im Spitalsbereich. Viele resistente Infektionen sind Krankenhausinfekte (=nosokomial verursacht).

Hausarztpraxen: Patientennahe Sofortdiagnostik am Point-of-Care
Eine Schlüsselrolle kommt den Hausarztpraxen zu: Rund 80 Prozent der Medikamente werden von Allgemeinmediziner:innen verschrieben. „Unsere Aufgaben im Zusammenhang mit der Verordnung von Antibiotika ist die Prävention von Resistenzbildung und von schädlichen Wirkungen von Antibiotika“, betont MR Dr.in Susanne Rabady, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin. Ein Problem sei, dass es in der niedergelassenen Praxis sehr wenige Möglichkeiten zum Ausschluss bzw. der Bestätigung von Erregern durch Schnelltests und Abstriche mit zeitnaher Diagnose gebe. Auch die jeweilige regionale Resistenzlage sei kaum bekannt. „Es braucht Mittel am Ort der Versorgung, dem Point of Care, um die Diagnostik auf solide Beine zu stellen“, fordert Rabady.

Wirksamkeit erhalten: Entwicklung neuer Antibiotika „kein Business Case“
Anstatt nur auf neue Medikamente zu hoffen, solle man sich um jene Antibiotika bemühen, „die wir über viele Jahre kennen und die hochwirksam sind“, betont indes Dr. Wolfgang Andiel, Präsident des österreichischen Generikaverbandes und Head External Affairs & Market Access bei Sandoz Österreich. Die Entwicklung neuer Antibiotika sei teuer, dann landen sie im Panzerschrank, weil sie möglichst selten eingesetzt werden sollen. „Das ist kein Business Case.“ Verstärkt investiert werden sollte weiters in den richtigen Umgang mit antimikrobiellen Mitteln, Antibiotic Stewardship, sowie in flächendeckende Schnelltests.

Veterinärbereich: Verbrauch inzwischen drastisch reduziert
Im Veterinärbereich werde der Verbrauch von Antibiotika inzwischen sehr genau erfasst, informiert DIin Dr.in Prof. Christa Wirthumer-Hoche, ehemalige Leiterin des Geschäftsfeldes Medizinmarktaufsicht bei der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). „Seit Jahren ist es zudem verboten, Antibiotika für prophylaktische Zwecke und zur Wachstumsförderung bei lebensmittelliefernden Tieren einzusetzen.“ Der Verbrauch habe dadurch drastisch abgenommen. Hinzu kommt, dass inzwischen bestimmte Antibiotika den Menschen vorbehalten sind und an Tiere nicht mehr verabreicht werden dürfen.

Die hybride Veranstaltung „Wenn Antibiotika nicht mehr wirken: Resistenzen als globale Gefahr“ fand am 16. Mai im Billrothhaus in Wien statt und wurde im Livestream übertragen. Teilnehmende Ärzt:innen erhielten zwei DFP-Fortbildungspunkte. Ein Video fasst Highlights der Veranstaltung zusammen.

Rückblick - Presseinformation und Ankünder (24.5.2023): UNIQA und Karl Landsteiner Gesellschaft: Gemeinsam gegen Antibiotikaresistenzen
Weitere Informationen: Antibiotikaresistenz – was ist das?

UNIQA Group
Die UNIQA Group ist eine der führenden Versicherungsgesellschaften in ihren Kernmärkten Österreich und Zentral- und Osteuropa (CEE). Mehr als 21.000 Mitarbeiter:innen und exklusive Vertriebspartner:innen betreuen in 17 Ländern knapp 17 Millionen Kund:innen. In Österreich ist UNIQA mit einem Marktanteil von rund 21 Prozent die zweitgrößte Versicherungsgruppe. In der Wachstumsregion CEE ist UNIQA in 14 Märkten vertreten: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Montenegro, Nordmazedonien, Polen, Rumänien, Serbien, Slowakei, Tschechien, Ukraine und Ungarn. Darüber hinaus zählen auch Versicherungen in der Schweiz und Liechtenstein zur UNIQA Group.

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03  Klaus Kraigher, Pressesprecher
Klaus Kraigher
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