18.10.2023 | 1 Bild

UNIQA Finanzvorsorge-Studie: Auch in Niederösterreich profitiert Gen Z finanziell am stärksten von Eltern

Finanzvorsorge-Studie im Auftrag von UNIQA und Raiffeisen Versicherung beleuchtet Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Abhängigkeiten zwischen den Generationen

Thomas Zöchling, Landesdirektor Niederösterreich, UNIQA Österreich © UNIQA/Ludwig Schedl

Thomas Zöchling, Landesdirektor Niederösterreich, UNIQA Österreich

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  • Mehr als zwei Drittel der 16-60-Jährigen in Niederösterreich halten finanzielle Vorsorge für wichtig, aber nur vier von zehn Befragten treffen schon konkrete Maßnahmen
  • Finanz-Know-how wird vererbt: Das Vertrauen in Partner:innen oder Eltern ist am größten. Wenn Vertreter:innen der Gen Z in Österreich vorsorgen, setzt jede:r zweite größtenteils auf dieselben Anlageformen wie die Eltern
  • Einigkeit unter den Generationen Z, Y und X, in Niederösterreich und in ganz Österreich – drei Viertel sagen: „Ich wünschte, ich hätte schon als Kind bzw. in der Jugend mehr Grundwissen über Finanzthemen vermittelt bekommen.“

St. Pölten, 18. Oktober 2023 – „Finanzielle Vorsorge ist den in Niederösterreich lebenden Menschen ein wichtiges Anliegen, doch tatsächlich treffen immer weniger der Befragten konkrete Maßnahmen. Vor allem ist aber auch ein Wissensdefizit bei Finanz- und Veranlagungsthemen zu beobachten“, sagt Thomas Zöchling, Landesdirektor UNIQA Niederösterreich, bei der Präsentation der niederösterreichischen Ergebnisse der Finanzvorsorge-Studie, die von UNIQA und Raiffeisen Versicherung in Auftrag gegeben wurde. „Wir sehen das auch als Auftrag an unsere Kundenberaterinnen und -berater – denn ob Pensionslücken oder Altersarmut bei Frauen, mit entsprechendem Finanz-Know-how werden Menschen finanzielle Entscheidungen treffen, die ihnen ein sorgenfreieres und besseres Leben ermöglichen werden.“ In Niederösterreich ist UNIQA an 64 Standorten mit rund 500 Mitarbeitenden und Partnern vertreten, die über 450.000 Kund:innen betreuen.

Durchgeführt wurde die für Österreich repräsentative Studie vom Marktforschungsinstitut MindTake Research, das im Zeitraum von 5.6. bis 7.7.2023 insgesamt 4.080 Personen befragt hat (darunter knapp 800 Niederösterreicher:innen). 2023 liegt ein Schwerpunkt auf den Unterschieden, Gemeinsamkeiten und Abhängigkeiten der unterschiedlichen Generationen (Gen Z: 16-27 Jahre, Gen Y: 28-42 Jahre, Gen X: 43-58 Jahre, Baby Boomer: 59-77 Jahre).

Immer weniger Menschen treffen konkrete Maßnahmen für finanzielle Vorsorge

Mehr als zwei Drittel der Befragten zwischen 16 und 60 Jahren halten finanzielle Vorsorge für wichtig. Hier zeigt sich auch kein Unterschied zwischen Niederösterreich (70 %) und gesamt Österreich (71 %). Der Anteil an Personen, die bereits konkrete Maßnahmen für ihre finanzielle Vorsorge getroffen haben, liegt in Niederösterreich bei 40 Prozent und damit auf ähnlichem Niveau wie der österreichische Durchschnitt, bei dem der Wert laufend sinkt: 2021 lag dieser noch bei 44 Prozent, 2022 bei 41 Prozent und 2023 nur noch bei 37 Prozent. Weniger als die Hälfte der befragten Niederösterreicher:innen (47 %, Österreich 52 %) gibt auch an, zu wissen, wie und wo man sich entsprechend informieren kann. Über alle Generationen hinweg schätzen etwa 3 von 10 Personen das eigene Wissen zu Finanz- bzw. Veranlagungsthemen als niedrig ein, in Niederösterreich genauso wie in gesamt Österreich (32 %).

Die sogenannte Gen Z (16 bis 27 Jahre) ist hinsichtlich der finanziellen Vorsorge am unschlüssigsten, nur zwei von zehn (20 %) haben schon konkrete Vorsorge-Maßnahmen getroffen (Niederösterreich 21 %, Österreich 20 %). Lediglich vier von zehn (40 %) Vertreter:innen der Gen Z verfügen über geeignete Informationsquellen für finanzielle Vorsorge, in Niederösterreich sind es sogar nur 33 Prozent. 22 Prozent dieser jungen Zielgruppe sagen „ich bin jung und habe dafür noch Zeit“, in Niederösterreich vertreten 20 Prozent der Gen Z diese Meinung.

Bereits ein Drittel der Befragten zwischen 16 und 60 Jahren (Niederösterreich 35 %, Österreich 34 %) gibt an, über zu wenig Geld oder Einkommen für finanzielle Vorsorge zu verfügen. Dieser Anteil ist in ganz Österreich tendenziell steigend (2022: 31 %). „Es ist zwar nachvollziehbar, dass jüngere Menschen weniger an ihre Altersvorsorge denken und sich noch kaum darum kümmern. In finanzieller Hinsicht ist das aber nicht richtig. Wer schon in jungen Jahren regelmäßig Geld zur Seite legt, wird davon profitieren. Je früher man beginnt, desto besser“, kommentiert Zöchling.

Gen Z profitiert finanziell am meisten von Eltern und Großeltern

Im Generationenvergleich profitiert die Gen Z am meisten von Beiträgen zur eigenen finanziellen Vorsorge durch ihre Eltern oder auch Großeltern. In Niederösterreich wird oder wurde sie bei ganzen 69 Prozent, österreichweit bei 63 Prozent zumindest teilweise von den Eltern übernommen. Bei der Hälfte (Niederösterreich und Österreich 48 %) der jüngsten befragten Generation Gen Z kommen oder kamen auch die Großeltern für einen gewissen Teil der finanziellen Vorsorge auf.

Generationen sind sich einig: Finanzielle Unterstützung der Eltern für viele Anschaffungen notwendig

Ein Viertel (25 %) der 16-60-jährigen Befragten hat von den Eltern eine größere finanzielle Unterstützung bekommen, in Niederösterreich sind es sogar 30 Prozent. Österreichweit zeigen sich keine Unterschiede bei den Generationen Z, Y und X. Allerdings erwarten sich drei von zehn Mitglieder (28 %) der Gen Z noch weitere größere finanzielle Unterstützung von den Eltern, was deutlich über dem Schnitt liegt (Gen Y 13 %, Gen X 8 %). In Niederösterreich ist diese Situation vergleichbar mit den österreichweiten Verhältnissen. Überdurchschnittlich hoch sind auch die entsprechenden Erwartungen der jüngsten befragten Generation an die Großeltern. Einig sind sich sechs von zehn Befragte (Niederösterreich 64 %, Österreich 58 %), die bereits größere finanzielle Unterstützung von den Eltern bzw. Großeltern bekommen haben oder noch erwarten: Ohne diese hätten sie sich bestimmte Anschaffungen nicht leisten können. Die Hälfte (Niederösterreich 51 %, Österreich 49 %) dieser Personen ist auch der Meinung, dass diese Unterstützung notwendig ist, um sich Wohnungseigentum finanzieren zu können.

Wie man anlegt, wird weitervererbt

Die mit Abstand am häufigsten genutzten Anlageformen in Niederösterreich über alle Generationen hinweg sind Sparkonten oder Sparbücher, immerhin sechs von zehn Niederösterreicher:innen (58 %) unter den 16-60-Jährigen verwenden diese. Bargeld (38 %) liegt mit Lebens- und Pensionsversicherungen (37 %) etwa gleichauf auf dem zweiten Platz.

Fast die Hälfte der Vertreter:innen aus Gen Z in Niederösterreich genauso wie in ganz Österreich (49 %), die Anlageformen nutzen, setzt dabei auf genau oder größtenteils dieselben Anlageformen wie ihre Eltern. Unter den Baby Boomern geben das hingegen in Niederösterreich nur 20 Prozent an (17 % Österreich) an, aber auch bei der Generation X sagen das nur zwei von zehn Personen (20 % Niederösterreich, Österreich 22 %).

Finanzen sind ein Familienthema

Am stärksten vertrauen die in Niederösterreich lebenden Menschen bei finanzieller Vorsorge der eigenen Partnerin oder dem eigenen Partner, den Eltern und den eigenen Kindern (sofern man selbst Kinder im Alter von mindestens 15 Jahren hat). Das gilt österreichweit auch für die jüngere Gen Y und Gen Z, wenngleich diese ein deutlich höheres Vertrauen in eine Vielzahl an Informationsquellen zeigen. Interessant ist, dass bei der jungen Generation Z Versicherungen und Versicherungsberater:innen beim Vertrauen mit 27 Prozent deutlich vor Finanz-Influencer:innen (17 %) oder auch Social Media (16 %) liegen.

Ein Fünftel der Gen Z investiert kaum in finanzielle Vorsorge, weil es auf Erbe hofft

„Während die ältere Generation die finanzielle Verantwortung sehr stark bei den einzelnen Personen sieht, betrachtet die jüngere Generation das Thema der Finanzvorsorge deutlicher als Familienangelegenheit. Dieser Kontrast ist in Niederösterreich sogar noch etwas stärker ausgeprägt, als in ganz Österreich“, sagt Martina Oberrauch, Studienleiterin und Senior Research Consultant bei MindTake Research.

Denn unter den Baby Boomern sind acht von zehn Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher der Meinung, dass jeder Mensch für seine finanzielle Vorsorge selbst verantwortlich ist (Österreich 77 %), unter der Gen Z nur die Hälfte (Niederösterreich 51 %, Österreich 55 %). Die Gen Y (Niederösterreich 33 %, Österreich 31 %) und besonders die Gen Z (Niederösterreich 37 %, Österreich 36 %) sehen signifikant häufiger die Eltern in der Verantwortung für die finanzielle Vorsorge der Nachkommen, wie auch die Großeltern (Gen Y Niederösterreich 14 %, Gen Y Österreich 12 % / Gen Z Niederösterreich 18 %, Gen Z Österreich 20 %).

21 % der Gen Z in Niederösterreich (18 % Österreich) investieren derzeit nicht viel in die eigene finanzielle Vorsorge, weil sie davon ausgehen, später einmal etwas zu erben oder vorzeitig geschenkt zu bekommen. Ein Viertel der jüngsten befragten Generation tut dies auch nicht, weil es davon ausgeht, später genug zu verdienen (Niederösterreich und Österreich 24 %).

Finanzbildung: Schule und Eltern in Verantwortung

Rund neun von zehn der Befragten zwischen 16 und 60 Jahren stimmen zu, dass Kinder und Jugendliche das Grundwissen im Bereich Finanz-Themen von den Eltern (Niederösterreich 87 %, Österreich 86 %) und von der Schule (Niederösterreich 87 %, Österreich 86 %) vermittelt bekommen sollten. Knapp die Hälfte (Niederösterreich 49 %, Österreich 48 %) gibt an, dass dieses Finanzwissen bereits in der Unterstufe vermittelt werden sollte, 21 % in Niederösterreich (20 % Österreich) plädieren sogar für das Volksschulalter.

Knapp drei Viertel der befragten Personen in Niederösterreich (Niederösterreich 72 % und Österreich 73 %) sagen: Ich wünschte, ich hätte schon als Kind bzw. in der Jugend mehr Grundwissen über Finanzthemen vermittelt bekommen.

Details zur Studie

UNIQA widmet sich intensiv dem Thema der finanziellen Vorsorge. Aus diesem Grund wurde 2023 bereits zum dritten Mal eine Studie durchgeführt, um zu beleuchten, welche Einstellungen, Meinungen, aber auch Barrieren es in Österreich zum Thema finanzielle Vorsorge gibt. Es wurden Veränderungen im Vergleich zu den Jahren 2021 und 2022 analysiert und zudem die Beziehungen von (Familien-)Generationen in Finanzvorsorge-Fragen untersucht sowie Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den verschiedenen (Alters-)Generationen beleuchtet. 2023 wurde die Studie gemeinsam mit Raiffeisen Versicherung, eine Marke von UNIQA Österreich Versicherungen AG, in Auftrag gegeben.

 

Methode

Computer Assisted Web Interviews (CAWI) im Talk Online Panel

Befragungszeitraum: 05.06. bis 07.07.2023

 

Befragte Personen

Stichprobe von 3.152 Personen zwischen 16 und 60 Jahren, repräsentativ für Frauen, Männer sowie die österreichische Bevölkerung insgesamt nach Geschlecht, Alter, Bundesland und Bildungsniveau, was die Vergleichbarkeit zu den Vorjahresstudien gewährleistet.

Zusätzliche Befragung von 928 Personen im Alter von 61-77 Jahren, um Aussagen für die Gruppe der Baby Boomer treffen zu können.

Generationen repräsentativ nach Geschlecht, Bundesland und Bildungsniveau pro Generation
(Gen Z: 16-27 Jahre, Gen Y: 28-42 Jahre, Gen X: 43-58 Jahre, Baby Boomer: 59-77 Jahre)

 

UNIQA Group
Die UNIQA Group ist eine der führenden Versicherungsgesellschaften in ihren Kernmärkten Österreich und Zentral- und Osteuropa (CEE). Mehr als 21.000 Mitarbeiter:innen und exklusive Vertriebspartner:innen betreuen in 17 Ländern knapp 17 Millionen Kund:innen. In Österreich ist UNIQA mit einem Marktanteil von rund 21 Prozent die zweitgrößte Versicherungsgruppe. In der Wachstumsregion CEE ist UNIQA in 14 Märkten vertreten: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Montenegro, Nordmazedonien, Polen, Rumänien, Serbien, Slowakei, Tschechien, Ukraine und Ungarn. Darüber hinaus zählen auch Versicherungen in der Schweiz und Liechtenstein zur UNIQA Group.

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03  Klaus Kraigher, Pressesprecher
Klaus Kraigher
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